"Verzeiht, ich kann nicht hohe Worte machen" : Briefe von Otto Klemperer 1906-1973 / Otto Klemperer ; mit einem Vorwort von Nuria Schoenberg-Nono ; ausgewählt von Lotte Klemperer ; herausgegeben von Antony Beaumont

Otto Klemperer (1885–1973) war kein Mann des Wortes. Hin und wieder empfand der Dirigent jedoch das Bedürfnis, seine Gedanken über Musik zu Papier zu bringen, und selbst darin vermeidet er alles Blumige oder Feuilletonistische. Wie bei der Probenarbeit konzentrierte er sich als Schriftsteller auf Fa...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Personen/Körperschaften: Klemperer, Otto 1885-1973 (GeistigeR SchöpferIn); Klemperer, Lotte 1923-2003 (MitwirkendeR); Beaumont, Antony 1949- (HerausgeberIn); Nono, Nuria Schoenberg 1932- (VerfasserIn eines Vorworts)
Art des Inhalts:Briefsammlung
Umfang:XVII, 638 Seiten : Illustrationen, Notenbeispiele
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: München : Edition Text + Kritik, [2012]
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Mehr zum Thema:Dewey Dezimal-Klassifikation: 784.2092
Dewey Dezimal-Klassifikation: 780.9
Dewey Dezimal-Klassifikation: 780
Dewey Dezimal-Klassifikation: 790
Klassifikation der Library of Congress: ML422.K67
Mehr zum Titel:Inhaltsverzeichnis
Rezension
Zusammenfassung:Otto Klemperer (1885–1973) war kein Mann des Wortes. Hin und wieder empfand der Dirigent jedoch das Bedürfnis, seine Gedanken über Musik zu Papier zu bringen, und selbst darin vermeidet er alles Blumige oder Feuilletonistische. Wie bei der Probenarbeit konzentrierte er sich als Schriftsteller auf Fasslichkeit, Klarheit, Kraft und Balance. Was für die literarische Arbeit gilt, gilt erst recht für die Briefe Otto Klemperers. Sie durchstreifen ein weites Themenfeld und sorgen für reiche Abwechslung. Dabei halten sie sich sprachlich an die Regel der Einfachheit, beschränken sich inhaltlich auf das Wesentliche. Auch zeigt sich Klemperer nirgends bereit, sich in die Tiefe auszuweiten. Stattdessen wiegelt er ab – »Mehr darüber zu schreiben, würde zu weit führen« – und wechselt das Thema. Immer wieder sucht er dennoch den Diskurs mit Komponisten, Literaten, Künstlern und Politikern, unter ihnen Hans Pfitzner, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Artur Schnabel, Alban Berg, Paul Hindemith, Arnold Schönberg, Franz Schreker, Richard Strauss, Igor Strawinsky, Alexander Zemlinsky, Konrad Adenauer, Eleanor Roosevelt, Theodor W. Adorno, Ernst Bloch, Thomas Mann und Oskar Kokoschka. Konfrontiert er sie mit eigenen, divergierenden Meinungen, begründet er diese nur knapp. Selbst wenn er von musikalischen Sachverhalten schreibt, versucht er nicht, Inhalte verbal zu artikulieren. »Verzeiht«, entschuldigt er sich dann, »ich kann nicht hohe Worte machen «. Gelegentlich plaudert er aus dem dirigentischen Nähkästchen, schildert technische Kniffe, empfiehlt Wege zum Ziel; manchmal sucht er den Rat eines Komponisten, manchmal erteilt er einem Kunstschaffenden wiederum Ratschläge; mal erinnert er sich gerne an eine gelungene, mal erzürnt er sich über eine missglückte Aufführung. Die 426 Briefe des vorliegenden Bandes hat Lotte Klemperer, die Tochter des Dirigenten, aus einem Fundus von ca. 4000 Briefen und Brieffragmenten zur Veröffentlichung ausgewählt und freigegeben
ISBN:9783869161013
3869161019
Inhalt:Otto Klemperer (1885–1973) war kein Mann des Wortes. Hin und wieder empfand der Dirigent jedoch das Bedürfnis, seine Gedanken über Musik zu Papier zu bringen, und selbst darin vermeidet er alles Blumige oder Feuilletonistische. Wie bei der Probenarbeit konzentrierte er sich als Schriftsteller auf Fasslichkeit, Klarheit, Kraft und Balance. Was für die literarische Arbeit gilt, gilt erst recht für die Briefe Otto Klemperers. Sie durchstreifen ein weites Themenfeld und sorgen für reiche Abwechslung. Dabei halten sie sich sprachlich an die Regel der Einfachheit, beschränken sich inhaltlich auf das Wesentliche. Auch zeigt sich Klemperer nirgends bereit, sich in die Tiefe auszuweiten. Stattdessen wiegelt er ab – »Mehr darüber zu schreiben, würde zu weit führen« – und wechselt das Thema. Immer wieder sucht er dennoch den Diskurs mit Komponisten, Literaten, Künstlern und Politikern, unter ihnen Hans Pfitzner, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Artur Schnabel, Alban Berg, Paul Hindemith, Arnold Schönberg, Franz Schreker, Richard Strauss, Igor Strawinsky, Alexander Zemlinsky, Konrad Adenauer, Eleanor Roosevelt, Theodor W. Adorno, Ernst Bloch, Thomas Mann und Oskar Kokoschka. Konfrontiert er sie mit eigenen, divergierenden Meinungen, begründet er diese nur knapp. Selbst wenn er von musikalischen Sachverhalten schreibt, versucht er nicht, Inhalte verbal zu artikulieren. »Verzeiht«, entschuldigt er sich dann, »ich kann nicht hohe Worte machen «. Gelegentlich plaudert er aus dem dirigentischen Nähkästchen, schildert technische Kniffe, empfiehlt Wege zum Ziel; manchmal sucht er den Rat eines Komponisten, manchmal erteilt er einem Kunstschaffenden wiederum Ratschläge; mal erinnert er sich gerne an eine gelungene, mal erzürnt er sich über eine missglückte Aufführung. Die 426 Briefe des vorliegenden Bandes hat Lotte Klemperer, die Tochter des Dirigenten, aus einem Fundus von ca. 4000 Briefen und Brieffragmenten zur Veröffentlichung ausgewählt und freigegeben
Signatur:322583 - A
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